Ausnahmsweise am Sonntag, d. 28.4.24, muss die 1. Männermannschaft der HG 85 Köthen zum vorletzten Auswärtsspiel der Saison zum Tabellenletzten und bereits feststehenden Absteiger HSG Freiberg reisen.

Die 163 km lange Anfahrt der Bachstädter dürfte sich aber, richtet man den Blick auf die aktuelle Lage des Gastes und der Historie beider Teams, beim Punktesammeln lohnen. Zum einen steht der Gastgeber mit nur 2 Siegen, einer Punkteteilung und 22 Niederlagen bereits als Absteiger in die Sachsenliga fest und zum anderen spricht die Gesamtbilanz zwischen den Kontrahenten eindeutig für die Köthener. In 21 Begegnungen verließen die Bachstädter 17-mal die Spielfläche als Sieger, trennten sich einmal Remis und verloren nur drei Spiele. Und dies geschah in der Spielzeit 2011/12 (30:27) und 2019/20 (34:22) in der "Ernst-Grube-Halle". In der Saison 2021/22 jubelten die Freiberger in der Heinz-Fricke-Halle als sie 40:35 gewannen. Auch die Punkteteilung geschah an gleicher Stelle in der Saison 2018/19 (28:28).

In Hinspiel der laufenden Spielzeit fertigten die Bachstädter die Sachsen in ihrer Spielstätte 31:22 ab. Die erfolgreichsten Schützen waren Sebastian Donath mit 8, Lukas Krug mit 7 und Yasin Jaidi mit 5 Toren. Im Kader wirkten damals auch Martin Kovarik und David Machacek noch mit. Beide tauchen seit dem 9.12.23 bzw. 20.1.24 in den Spielprotokollen nicht mehr auf. So haben sich Jens Tiecken (119 Tore), Sven Hesse (59) und Paul Uhlemann (58) als erfolgreichste Werfer in der Torschützenliste auf die Plätze 11, 72 und 75 geschoben. Die Offensivkraft der Freiberger ist ihre Schwachstelle. 614 Treffer reichen im Ranking nur für den letzten Platz. Auch die Abwehr konnte sich in dieser Saison keinen Respekt bei den Kontrahenten verschaffen. Sie ließ neben dem SV Hermsdorf (859) die meisten Tore (767) zu. Die Bachstädter sind bei diesem Vergleich klar die bessere Mannschaft. Sie haben 59 Tore weniger als die Freiberger zugelassen und 112 Tore mehr geworfen.

All diese Negativfakten in den Reihen des Gastgebers schaffen theoretisch äußerst günstige Bedingungen für den Auftritt des Tabellenachten in der Fremde. Aber Vorsicht, die Sachsen haben trotz ihrer aussichtslosen Situation immer noch die meisten Zuschauer in ihrer Halle, die sie tatkräftig unterstützen und darauf hoffen, wenigstens in den letzten zwei noch ausstehenden Heimspielen einen Sieg zu feiern. Ob es die HG 85 Köthen am Sonntag bzw. die SG Pirna-Heidenau am letzten Spieltag zulassen, ist offen. Eine Niederlage der Bachstädter käme einer deftigen Blamage gleich und die dürften wohl alle Spieler mit ihren letzten Reserven der kräftezehrenden Saison verhindern wollen. In die gleiche Richtung geht der Blick von Torhüter Leonard Serfas: "Die zwei Punkte in Freiberg sind für uns eine Pflichtaufgabe, da gibt es kein Wenn und Aber. Sollte das Spiel aber auf die leichte Schulter genommen werden, kann auch diese Partie gegen das Schlusslicht der Tabelle verloren gehen. Das gilt es tunlichst zu vermeiden. Das Spiel in Freiberg ist ein wichtiger Schritt, um die Rückrunde auf einem erfolgreicheren Platz zu beenden. Dementsprechend wird der Fight auch von uns so angegangen."

Die Spielleitung liegt in den Händen von Hendrik Herbst und Antonio Oliva aus Sachsen.

von drh