IIm ersten Heimspiel des Jahres ist mit dem HC Aschersleben ein Team aus dem Tabellenkeller in der Heinz-Fricke-Halle zu Gast. Die Vorharzstädter belegen aktuell Platz 12 in der Tabelle. Damit liegen sie 6 Punkte und 6 Ränge hinter der HG 85 Köthen. Es gibt Gegner, die einem liegen oder nicht. Der HG 85 liegt der HV Aschersleben, sieht man auf die Historie, nicht. Die Statistik sagt es schwarz auf weiß: In 15 Begegnungen kamen 2 Siege, 5 Unentschieden und 8 Niederlagen zustande. Das ist eine Bilanz, die die Gastgeber im 16. Derby unbedingt aufbessern wollen.

Grund zum Optimismus, diesmal als Sieger vom Platz zu gehen, erwächst aus der Tatsache, dass der HC alle bisherigen sechs Auswärtsspiele überraschend verloren hat. So in Pirna (24:17), Delitzsch (31:27), Apolda (30:22), Freiberg (33:22), Oebisfelde (27:25) und Bad Blankenburg (34:25). Die Köthener holten wenigstens 5 Zähler in fremden Hallen. Doppelpunktlieferanten waren der HSV Apolda und der SV Oebisfelde.

Der HC Aschersleben musste im Hinspiel einen Zähler an die Köthener abgeben. Dabei hatten sie noch Glück, weil die Gästeführung in den letzten Sekunden des Spiels durch eine eigene Disziplinlosigkeit aus der Hand gegeben wurde. Carsten Kommoß erzielte mit einem verwandelten Strafwurf das schmeichelhafte 26:26.

Der momentane Leistungsstand der Gäste hat mehrere Gründe, die der erfahrene Trainer Dmitri Filippov mit der Mannschaft umfassend ausgewertet haben wird. Unübersehbar ist, dass die Leistungsstärke des Teams durch die Abgänge der Brüder Sascha und Nicolas Berends sowie von Clemens Grafenhorst geschwächt wurde. Hinzu kommt, dass mit dem Ausfall von Spielmacher Martin Wartmann ein wichtiger Impulsgeber im Aufbauspiel fehlt und nur Torhüter Mantas Gudonis, Neuzugang Steffen Cieszynski, Andrej Fillipov und Felix Uhlig alle 14 Spiele absolviert haben. Kreisläufer Jens Schmidt konnte mit seinen nur 17 Treffern in 11 Spielen seiner Mannschaft auch nicht wie erwartet helfen. Mit Pit Seifert (69 Treffer, Platz 9 in der Torschützenliste der Mitteldeutschen Oberliga) und Steffen Cieszynski (61 Treffer, Platz 18) verfügt der HV über die torgefährlichsten Akteure. Carsten Kommoß erzielte 46 Tore, davon waren 39 Prozent verwandelte Strafwürfe. „Man muss kein Prophet sein, um zu sagen, dass dies die schwierigste Rückrunde seit langem für den HCA werden wird“, heißt es auf der Homepage des HC.

Beide Kontrahenten tragen noch ein Negativerlebnis aus dem Monat Dezember letzten Jahres mit sich. Der HC verlor in der eigenen Sportstätte aufgrund vieler ausgelassener Möglichkeiten gegen die SG Pirna und die Köthener ereilte das gleiche Schicksal, allerdings beim Tabellenführer NHV C Delitzsch.

In der Heinz-Fricke-Halle gewann der aktuell Tabellensechste bisher gegen den HC zwei Spiele, teilte sich zweimal die Punkte und verlor drei Partien. In welcher Verfassung sich beide Teams nach der Spielpause befinden, wird man sehen. Man darf davon ausgehen, dass um jeden Ball hart, aber fair gekämpft wird. Das Team von Dr. Bodo Kreutzmann möchte sich den Heimvorteil zu Nutze machen, um mit den Fans im Rücken das Derby für sich zu entscheiden. Mit den beiden Punkten kann Platz 6 in der Tabelle verteidigt werden.

Die Spielleitung erfolgt durch die Herren Marco Hoffmann und Thomas Pinkert.

von drh