HG 85 Köthen unterliegt 35:32 (18:17)

Erster Schlagabtausch in der Regionalliga Mitteldeutschland, erste Klarheit: Die HG 85 Köthen kann gegen die vermeintlichen Favoriten mithalten. Mit dem Auftaktspiel zwischen dem HC Burgenland und der HG 85 Köthen startete die neue Handballsaison direkt mit einem echten Gradmesser. Beide Teams standen nicht nur zum ersten Mal in dieser Spielzeit auf dem Parkett, sondern auch vor der Herausforderung, ihre Form und Ambitionen für die kommenden Wochen zu definieren. Für die HG 85 Köthen war die Partie mehr als nur ein Pflichttermin. Sie war eine Standortbestimmung, die zeigte, wo die Mannschaft von Trainer Martin Lux nach der intensiven Vorbereitung wirklich steht. Der HC Burgenland hingegen wollte vor heimischem Publikum ein erstes Ausrufezeichen setzen und die eigenen Saisonziele untermauern. Der Mannschaft von Trainer Fabian Kunze gelang es nicht, über weite Strecken das Spielgeschehen zu dominieren, weil die Gäste mit ihrem Kampfeswillen und dem schnellen von Benet Fenyö inszenierten Spiel tatkräftig dagegenhielten. Zur Halbzeit war mit dem 18:17-Zwischenstand nicht klar, in welche Richtung sich diese Partie entwickeln würde.

Die Gäste aus Köthen, die ohne Tarek Jaidi und Christian Kanzler spielen mussten, wirkten auch nach der Pause abgeklärt und kampfeswillig. Technische Fehler und ungenaue Pässe hielten sich bis zur 55. Minute (30:30) in Grenzen. Frank Grohmann, Yasin Jaidi, Benet Fenyö und Lukas Krug schmolzen mit ihren Treffern die 30:26-Führung des Gastgebers innerhalb von vier Minuten weg. Doch in der Folge nutzte der HC die Fehler des Gastes und führte mit einem Dreierpack (33:30 / 57.) die Entscheidung herbei.

Nach Spielende lobte Steven Just das HG 85-Spiel: "Ich bin stolz für das, was wir heute geboten haben. Man kann der Mannschaft nach diesem Auftritt nichts vorwerfen. Sie hat einen großen Kampf beim Favoriten abgeliefert. Wir haben 50 Minuten lang ein gutes Spiel zelebriert, danach aber ein paar wichtige Würfe zu viel versiebt und damit das Spiel verloren. Bei einer noch effektiveren Torwart- und Abwehrleistung hätten wir sogar einen Punkt gewinnen können. Es war aber durchaus ein Punktgewinn möglich, doch die vergebenen Chancen haben das verhindert. Unsere offensiv ausgerichtete 6:0-Abwehrformation hat sich bewährt. Auf alle Fälle haben wir uns beim Drittligaabsteiger nicht blamiert."

Der HC Burgenland hat mit diesem Sieg nicht nur zwei Punkte eingefahren, sondern auch ein Statement abgegeben, das aber die Erwartungen nicht erfüllt haben dürfte. Die Mannschaft von Martin Lux wirkt tatendurstig, spielfreudig und taktisch gut vorbereitet. Für die HG 85 Köthen brachte den Nachweis, in dieser Saison konkurrenzfähig zu sein.

von drh