Mit einer Galavorstellung sorgte der Gastgeber für eine frühe Entscheidung.

Die HG 85 Köthen lieferte sich am Samstagabend zum Abschluss der Handballsaison 2022/23 mit dem Aufsteiger in die 3. Handballbundesliga, dem HC Burgenland, ein rassiges Handballspiel, das 33:26 (18:11) endete und die Zuschauer voll auf ihre Kosten kommen ließ. Es war das attraktivste und schönste Spiel aller Heimspiele, dass die Lux-Sieben zelebrierte. Der Gastgeber hat sich über die gesamte Distanz schlichtweg geweigert, das Spiel zu verlieren. Das Sachsen-Anhalt –Derby hatte einen hohen Unterhaltungswert. Ein gut besetztes Haus, zwei Rote Karten und 12 Siebenmeter dokumentieren, dass beide Kontrahenten gewaltig zur Sache gingen.

Steven Just fasste die glanzvollen 60 Minuten kurz zusammen: "Biss, Kampf, Emotionen und Schnelligkeit in den Aktionen sowie wenig technische Fehler, waren die Kennzeichen dieses Spiels. Das war das beste Saisonspiel, das wir abgeliefert haben. Es war eine mannschaftlich geschlossene Leistung, die sich sehen lassen konnte."

Der Gastgeber überzeugte auf allen Positionen. Spielstark, kampfkräftig und taktisch clever untermauerte das Team seinen Anspruch als Spitzenmannschaft der Mitteldeutschen Oberliga. Repräsentativ für Klasse und Rasse im Spiel waren ein überragender Christian Kanzler im Tor und zehn Treffer von Martin Danowski vom Kreis sowie die dreimal 2-Minuten-Strafen für Sebastian Donath und Matej Konsel.

Die Bewertung des Spiels während der Pressekonferenz hatte ihre volle Berechtigung. Der Gastgeber gewährte dem Meister während der gesamten Spielzeit weder eine einzige Führung noch einen Gleichstand, sondern brillierte von Anfang an und führte in der 10. Minute bereits 8:2. Die 6:0-Abwehr, mit einem glänzend aufgelegten Christian Kanzler im Tor, stand wie ein Bollwerk, dass die HC-Angreifer nicht siegreich überwinden konnten. Der HG 85-Keeper parierte allein in den erster 30 Minuten 15 Würfe. Die personellen Trümpfe der HG 85 standen diesmal im Tor (Christian Kanzler), am Kreis (Martin Danowski) auf der rechten Außenbahn (Steven Just) und im linken Rückraum (Tom Lüders). Schon nach 8 Minuten hatten die Gastgeber den Gegner mit einem 6:1-Vorsprung demoralisiert und Trainer Svajunas Kairis zur ersten Auszeit veranlasst. Mit einer mannbezogenen Deckung gegen Frank Grohmann durch Stefan Remke versuchte Svajunas Kairis, den HG 85-Rückraum zu entschärfen, was nicht gelang, weil die anderen Spieler des Gastgebers nicht vom Erfolgsweg abzubringen waren. Bis zur Halbzeit setzten Martin Danowski fünf Glanzlichter und Christian Kanzler parierte neun Würfe.

Nach Wiederbeginn füllte Martin Danowski seine Torstatistik mit einem weiteren Treffer zum 19:11 auf und Leonard Serfas parierte einen Strafwurf von Marc Esche. Die Erfolgswelle nahm in der Höhe weiter zu. In der 37. Minute traf Tom Lüders zur ersten 10-Tore-Führung (22:12). Bei der gleichen Tordifferenz in der 42. Minute (26:16) sah sich der HC-Coach ein zweites Mal veranlasst, die sich anbahnende Niederlage noch abzuwenden. Mehr als zwei Tore konnten seine Spieler nicht erzielen, dann war wieder Frank Grohmann dran (27:18 /45.). Die letzten 15 Minuten des Spiels reichten dem Meister nicht mehr, eine Wende einzuleiten. Zu dominant agierte der Gastgeber und antwortete mit weiteren Paraden von Christian Kanzler bzw. sechs Toren, die unterschiedlichste Adressanten im Team des Gastgebers hatten. Den letzten Treffer des Spiels netzte Morten Olesen ein, der wieder in seine Heimat zurückkehrt.

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